Donnerstag, 29. September 2011

Mein erster Arbeitstag

Einige von euch werden sich vermutlich schon gefragt haben, wann ich denn endlich mal arbeiten müsse. Am 23. September war mein erster Arbeitstag. Es hatte einige Komplikationen gegeben und dazu eben einfach die ghanaische Einstellung zur Zeit „We don’t take our time serious“ weshalb ich knapp eine Woche nach den anderen Freiwilligen, die mit mir angekommen sind zu arbeiten anfangen konnte. Bisher war ich also erst einmal dort und kann noch nicht wirklich viel darüber aussagen. Ich bin um 1 dorthin gekommen, aber da die Kinder erst um 3 von der Schule abgeholt werden war erstmal nichts zu tun. Ich hatte ein kurzes Gespräch mit der Direktorin, die mir ganz sympathisch war und meinte, es läge vollkommen an mir was ich daraus mache. Im Prinzip kann ich auch kommen und gehen wann ich will, und ich kann auch samstags arbeiten. Arbeiten. Noch finde ich es seltsam, das was ich dort tue Arbeit zu nennen, aber nach der „Arbeit“ war ich völlig kaputt, weshalb ich mich entschlossen habe, dass es doch Arbeit ist. Da ich mich nützlich machen wollte fragte ich in der Küche, einer abseits stehenden Holzhütte, ob ich helfen könne. Dann wusch ich 2 Stunden lang in der prallen Sonne riesige Kochschüsseln und das Geschirr von ungefähr 70 Kindern ab. Ich war komplett verdreckt, verschwitz und total verstochen. Um 16:30 Uhr kam der Bus mit den Kindern. Die kleinen freuten sich riesig, als sie mich sahen. Als erstes hab ich ihnen dann geholfen ihr schooldress auszuziehen. Was sich wirklich sehr süß gestaltete. Sie kamen angerannt, mit den Kleidchen schon halb überm Kopf und ich musste es dann fertig drüber ziehen. Die älteren setzten sich dann zu einer Lerngruppe zusammen. Dafür gibt es eine Art Nachhilfelehrer. Mit dem hab ich mich auch schon unterhalten, ich soll auch im ab und zu aushelfen.  Meiner Einschätzung nach geht es dem Waisenhaus und somit auch den Kindern die hier leben relativ gut. Sie haben Wasser (das ich zwar unter keinen Umständen trinken würde),  genug zu essen und gehen alle in die Schule. Trotzdem haben die Kinder natürlich alle keine Eltern. Und vor allem die kleineren haben nach der Schule nicht wirklich eine Beschäftigung. Außer mir gibt es niemanden der sich um die kleineren kümmert.  Den ganzen Nachmittag hab ich dann mit ihnen gespielt. War beim Essen dabei, hab hier und da die Kinderchen, die aus irgendeinem, mir nicht immer deutlichen Grund heulten, getröstet und hab versucht sie ein bisschen im Auge zu behalten. Natürlich wollen sie immer alle umarmt, geknuddelt und rumgetragen werden. Obwohl ich wirklich kaum Fanti verstehe und die meisten von ihnen kaum Englisch sind wir ganz gut klar gekommen. Um 18:00 Uhr hab ich mcih dann auf den Weg nach Hause gemacht. Ein bisschen doof ist es, dass es dann schon dunkel ist, aber ich möchte wirklich nicht früher gehen, weil mir meine Arbeitszeit doch etwas zu kurz vorkommt. Also, wenn man rein die Uhrzeiten betrachtet. Ich bin gespannt auf die nächsten Tage.

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